Johannes Nepomuk als Legende

Mit der historischen Figur des Dr. Johannes von Pomuk, dem Generalvikar des Prager Erzbischofs, sind so viele Mythen und Legenden verknüpft wie mit fast keinem anderen Heiligen. Der erste, der einen verwirrenden Mosaikstein in das Leben des Johannes Nepomuk setzte, war der Gelehrte und Diplomat Thomas Ebendorfer von Haselbach (1388-1464). Dieser stellte in seinem Buch “Die Chronik der römischen Könige“ die These auf, dass Jan von Pomuk ertränkt wurde, weil er es ablehnte, dem König den Inhalt der Beichte der Königin Sophie, dessen Beichtvater Jan gewesen sein soll, mitzuteilen. Der erzürnte König soll Jan wegen dieser Weigerung ertränken lassen haben.

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Johannes Nepomuk - Brückenbauer zwischen Deutschen und Tschechen

Kein anderer Heiliger erfreut sich einer solchen Beliebtheit und Verehrung gleichermaßen bei Tschechen, Deutschen und Österreichern, als Johannes Nepomuk. Jan von Pomuk sprach deutsch und tschechisch. Sein Vater war der Ortsrichter von Pomuk, Welflin oder Wolflin, was eine Verkleinerungsform von Wolfgang ist. Das lässt drauf schließen, dass es sich beim Vater um einen Abkömmling deutscher Kolonisten aus dem 13. Jahrhundert handeln könnte, die sich in großer Anzahl in der Nähe von tschechischen Klöstern ansiedelten. Nach seinem Vater wird der Heilige in manchen Quellen auch Johann Welflin genannt.

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Der wirkliche Johannes von Pomuk

Johannes von Pomuk wurde in den 40er Jahren des 14. Jahrhunderts in Pomuk bei Pilsen geboren. Zu dieser Zeit war Pomuk ein Markt, der zum Grundbesitz des unweit liegenden Heilige Maria Stifts der Zisterzienser gehörte. Zur Zeit seiner Geburt benutzten das Kloster und der Markt sowohl die Bezeichnung Pomuk als auch Nepomuk. Erst nach den Hussitenkriegen, die für das Kloster verheerend waren, setzte sich die Bezeichnung Nepomuk durch. Deshalb finden wir ab dieser Zeit auch erstmals die Bezeichnung Johannes Nepomuk und das obwohl er sich zu Lebzeiten selbst Johannes von Pomuk nannte.

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Der Weg des Johannes Nepomuk zur Heiligsprechung und zum Patron der böhmischen Länder

Für die Entstehung des Nepomukkultes war die Umbettung des Leichnams des Johannes von Nepomuk in den St.-Veits-Dom ausschlaggebend. Dorthin wurde er aus der Heiligen-Kreuz-Kirche beim Kreuzherrenkloster des Ordens der Brüder von der Buße der Märtyrer (heute steht dort das Hotel Interkontinental), in der er - nachdem er aus der Moldau geborgen wurde - bestattet wurde, verbracht. Im Dom wurde er in ein Grab gelegt, welches sich vor der Kapelle des Hl. Erhard und Odilia befindet. Gerade als Altarist dieser Kapelle begann Johannes Nepomuk seine Kirchenlaufbahn.

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Die Quelle über Johannes Nepomuk

Rekonstruktion des wirklichen Antlitzes des Heiligen Johannes Nepomuk, anhand der umfangreichen Dokumentation der Überreste die in den 70. Jahren des 20.- Jahrhunderts vom Team des Ethnologen Emanuel Vlček angefertigt wurde. Das Ergebnis ist die Arbeit von den Anthropologen Eva Vaničková und Ondřej Bilek und wurde der Öffentlichkeit am 19. März 2019 im Gebäude des Erz Diakonats in Nepomuk anlässlich des 290 jährigen Jubiläums der Heiligsprechung des Heiligen Johannes Nepomuk (19. März 1729) und des 300. Jährigen Jubiläums der Auffindung der „Wunderzunge“ (15.April 1719) präsentiert.

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